Propaganda in Bild und Wort vor tausend Jahren: der Teppich von Bayeux

Seit 2007 steht der Teppich von Bayeux auf der Weltdokumentenerbenliste der UNESCO, was die außerordentliche Bedeutung dieser fast 70 m langen Stickerei für die Menschheit unterstreicht, welche den Anspruch Wilhelms des Eroberers, Herzog der Normandie, auf die Krone von England und die Schlacht bei Hastings (1066) dokumentiert.

Der Wert dieses Teppichs für die Kulturgeschichte Nordwesteuropas und die Kenntnis der Lebensart im späten 11. Jahrhundert ist nicht zu übertreffen. Dort wird nicht nur geschildert, was Wilhelm veranlasst hat, dieses Unterfangen zu planen; der Teppich ist auch eine Erzählung über die Vorbereitung der Armada, die Überfahrt mit nachweislich deutlich mehr als 700 Schiffen und die Eroberung der Küste bei Hastings. Letztendlich wird die Schlacht bis zur Tötung König Haralds, den Wilhelm herausgefordert hatte, und bis zur Flucht der Engländer geschildert.

Hier geht es nicht nur um eine bebilderte Erzählung von Recht und Betrug, Tod und Sieg, sondern auch um eine der lebhaftesten Darstellungen der mittelalterlichen Gesellschaft an einer wichtigen „Zeitenwende“ für die Geschichte Europas.

Ein Vortrag von Prof. Dr. Philippe Depreux (Universität Hamburg)

Erklärung zum Bild: Wilhelm der Eroberer ermutigt seine Leute, als das Gerücht auf dem Schlachtfeld zirkulierte, er sei tot: „Seht her, ich bin’s!“ (Teppich von Bayeux, Szene 55: https://www.bayeuxmuseum.com/en/the-bayeux-tapestry/discover-the-bayeux-tapestry/explore-online/)

 

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